Wo steht die SRG heute?
Folgende Beispiele zeigen, wie die SRG aktuell auf die Digitalisierung reagiert.
Die SRG-Hackdays
Die SRG-Hackdays sind ein «Nährboden für Innovation» und zielen darauf ab, Ideen, Prototypen und Projekte im digitalen Bereich zu entwickeln, die anschliessend im Unternehmen umgesetzt werden. Interne und externe Soft- und Hardware-Ingenieur:innen, Designer:innen, Journalist:innen und weitere Fachpersonen sowie Studierende arbeiten dabei während 24 Stunden an ihren Ideen. An den SRG-Hackdays 2023 entstand beispielsweise ein Prototyp für «Donate a Sign» (Spende eine Gebärde). In dieser App können User:innen, welche die Gebärdensprache beherrschen, einzelne schweizer- und hochdeutsche Gebärden zu vorgegebenen Begriffen per Video aufnehmen und hochladen. Dadurch kann ein Gebärdensprach-Wortschatz aufgebaut werden, den es bisher noch nicht gibt. Das langfristige Ziel: Durch ein computergesteuertes Übersetzungsmodell sollen Textinhalte auf Websites oder in Applikationen direkt in Form von Gebärdensprachvideos wiedergeben werden können. So kann die Barrierefreiheit für Menschen mit Hörbehinderung verbessert werden.
Wetube
Der Medienkonsum via digitale Videos ist für junge Menschen zentral und daher rief RSI Wetube ins Leben. Die Devise lautet: ausprobieren, Videos produzieren, Ideen verwirklichen. RSI schuf dafür in Lugano-Besso im Februar 2019 ein eigenes Studio und ist damit der erste Ort dieser Art in der Schweiz. Das Prinzip ist einfach: Bei Wetube können junge digital Kreative, eigene Videos produzieren und sich mit anderen Kreativen sowie RSI-Journalisten austauschen. Das Konzept geht auf: An Wetube sind heute mehr als 1500 Personen aus Schulen, Gymnasien, Universitäten und Verbänden beteiligt. (GB 2019, S.34)
Digitalswitzerland Foundation
Die digitalswitzerland Foundation - bei welcher die SRG Gründungsmitglied und Partnerin ist - bietet ein unabhängiges und neutrales Forum, um Fragen zur digitalen Transformation zu behandeln und so zugleich die digitalen Kompetenzen der Schweizer Bevölkerung zu fördern. Der Dialog mit der Schweizer Bevölkerung steht dabei im Vordergrund. Die Foundation stützt sich bei ihrer Arbeit auf drei Säulen: Erstens wird die Bevölkerung zu einem Bottom-Up-Dialog eingeladen, der einen Austausch über Hoffnungen und Ängste, sowie über den Kompetenzbedarf der Bevölkerung ermöglicht. Als zweite Basis gibt es jährlich ein Xchange Forum, bei dem diverse Akteure über herausfordernde und aktuelle Digitalisierungsthemen diskutieren. Ziel ist es, fachbereich-übergreifende Ergebnisse und Empfehlungen zu erarbeiten und konkrete Massnahmen folgen zu lassen. Die dritte Säule ist die Funktion als Katalysator für Ideen. Die digitalswitzerland Foundation bietet einen Raum für Erfahrungs- und Konzeptaustausch sowie zur Projektumsetzung. Dies mithilfe des starken Mitgliedernetzwerkes.
Archive
Die SRG öffnet ihre Radio- und Fernseharchive für die Öffentlichkeit. In enger Zusammenarbeit mit Memoriav macht die SRG ihr audiovisuelles Erbe der Öffentlichkeit vollständig zugänglich. Auf dem Portal memobase.ch stehen vier Millionen Radio- und Fernsehsendungen von den Dreissigerjahren bis heute online zur Verfügung. Im Katalog können sämtliche Archivbestände der SRG in allen vier Landessprachen mit einem Klick kostenlos abgerufen werden. Die Archive der SRG sind seit 2009 im Kulturgüterschutzinventar mit Objekten von nationaler und regionaler Bedeutung aufgelistet und umfassen zwei Millionen Stunden Radio- und Fernsehsendungen aus allen Unternehmenseinheiten. Teilweise gehen sie auf die Anfänge des Radios in den 1930er-Jahren und des Fernsehens in den späten 1950er-Jahren zurück.
Swiss Radioplayer
Durch diese 2018 von drei Schweizer Privatradioverbänden gemeinsam mit der SRG lancierten Internetplattform können Hörer:innen auf fast alle Schweizer Radioprogramme zugreifen (GB 2021, S. 67). Das Ziel ist, Schweizer Radiosender auf allen Endgeräten in bestmöglicher Qualität auffindbar zu machen.
Musik-Plattformen Mx3, Volksmusik.mx3 und neo.mx3
Die SRG widmet sich dem modernen Musikschaffen und betreibt drei Musik-Plattformen mit Schweizer Songs im Audio- aber auch im Videoformat. Die Plattformen ermöglichen es Künstler:innen direkt mit Musikredaktionen aller Schweizer Radiosender in Kontakt zu treten und ihre Werke auch der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. 2006 wurde die Plattform mx3 für moderne Musik lanciert. Seit 2009 betreibt die SRG Volksmusik.mx3 und 2019 folgte neo.mx3, die Plattform für experimentelle und klassische Klänge. Seit Ende August 2019 können alle Schweizer Radios auf die Onlinemusikdienst-Datenbank der SRG zugreifen.
«Nach der Lancierung der ‹Swiss Radioplayer›-App 2018 machen wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung Audio-Revolution.»
Social Media
Der Medienkonsum von jungen Menschen verändert sich. Sie wenden sich von den traditionellen Medien ab und informieren sich vermehrt in sozialen Netwerken. Um das Publikum dort zu erreichen, wo es sich aufhält,verbreitet die SRG ihr Programm zusätzlich zu ihren eigenen digitalen Plattformen auch über die verschiedenen sozialen Netzwerke.
Beispiele hierfür sind Tataki aufseiten von RTS oder SRF Impact in der Deutschschweiz. Originelle Podcasts wie "Le Point J" von RTS oder "Geldcast" von SWI sind auf Spotify zu finden, und auf Instagram kann man zum Beispiel "RSI Spam" von RSI folgen. Auch auf Youtube, Facebook oder TikTok bieten die verschiedenen Unternehmenseinheiten Inhalte und Infos an, um das Publikum zu erreichen, welches das lineare Angebot kaum oder gar nicht nutzt.
«Der wichtigste Ansatz für unsere Entwicklung ist: Wir wollen unsere Nutzerinnen und Nutzer besser erreichen – insbesondere die jüngeren»
Fernsehempfang via Internet
Die Inhalte sind über die Websites, die sozialen Medien und die mobilen Apps der einzelnen SRG-Fernsehprogramme sowie die Streaming-Plattform Play Suisse verfügbar. Durch Software-Player verschiedener Anbieter, können die Inhalte auf diversen Endgeräten angeschaut werden. Zusätzlich ergänzen Podcasts und Live-Event-Streams in HD von SRF, RTS, RSI und RTR das lineare Angebot. (GB 2021, S. 67)
Ausschuss Digitale Transformation
Der Ausschuss beurteilt die Entwicklung eines modernen Service public und deren Auswirkungen auf das Angebot der SRG. Er begleitet die Angebotsstrategie der SRG und relevante Innovationsprojekte, insbesondere im Bereich der digitalen Transformation.
Stiftung für digitale Kreation
Die SRG hat sich Anfang 2022 mit anderen Akteuren zusammengeschlossen, um das digitale Schaffen zu unterstützen. Die SRG hat einen Sitz in der neuen Stiftung für digitale Kreation. Diese Stiftung hat zum Ziel, die Tätigkeit eines in Genf ansässigen Zentrums für digitale Kreation mit Ausstrahlung in die ganze Schweiz und auf internationaler Ebene zu unterstützen (Siehe Artikel).
Künstliche Intelligenz (KI)
KI ist eine Technologie, die sich rasend schnell entwickelt und schon heute stark in den Arbeitsalltag eingreift. Die SRG hat seit 2023 eine KI-Taskforce, welche das Potenzial für diverse Geschäftsbereiche prüft. Durch KI-unterstütztes Arbeiten können Produktionsprozesse optimiert und Ressourcen effizienter eingesetzt werden. Das gesamte Unternehmen hält sich dabei an die nationalen KI-Prinzipien der SRG.